15.05.2024

Vortrag und Exkursion zum Thema „Wiederherstellung von Moor- und Heidelandschaften“

Bericht zur Veranstaltung vom 8. Mai 2024

Am Mittwoch, 08.05.2024, fand im Naturparkzentrum Botrange eine Veranstaltung des
Netzwerks Natur Ostbelgien zum Thema:
„Wiederherstellung von Moor- und Heidelandschaften“

Das Netzwerk Natur Ostbelgien besteht aus den Vereinigungen AVES-Ostbelgien, dem Naturpark Hohes Venn-Eifel, Natagora/BNVS, Patrimoine Nature und dem Naturzentrum Haus Ternell.
Das Hohe Venn ist sehr bekannt und beliebt bei Touristen. Das Kernstück sind die Moorgebiete. Der Boden ist nährstoffarm und das Klima rau, kalt und nass. Moore sind im Zusammen- hang mit der Klimadiskussion in den Blickpunkt gerückt. Sie sind wichtige ökologische Nischen und als Wasser- und Co2-Speicher enorm wichtig.

Projektleiter im Naturpark Hohes Venn-Eifel, Dominik Arens, stellte in seinem Vortrag die Wichtigkeit und besondere Funktion der Moore und die verschiedenen Methoden der Wiederherstellung der Moore und Heiden im Venngebiet vor. Die Maßnahmen die in das Life-Projekt 2007 – 2012 integriert wurden bestanden u.a. aus Landankauf, entfernen großer Fichtenbestände, schließen von Entwässerungsgräben, Anlage von Blänken, renaturieren von Lithalsen, Wiedervernässung von trocknen Moorflächen, fräsen und abplagen von Pfeifen- grasflächen und somit Freilegung von Samen moortypischer Pflanzen, verschließen von Dämmen, aufstellen von Schutzzäunen.

Die diversen Maßnahmen wurden über mehrere Jahre durchgeführt und der Fortschritt dokumentiert. Die Flächen, die sich im Veränderungsprozess befinden und mittlerweile einen tollen Erfolg zeigen, sind auch für Laien erkennbar.

Nach dem Vortrag und einem Film, der die Thematik in spannenden Bildern und Luftbildern zeigte, führte Dominik Arens die Gruppe in einer kleinen Exkursion in das Setayvenn und Fraineuvenn. Diese Vennstück, westlich vom Naturzentrum Botrange, ist nicht begehbar. Für diese Veranstaltung hatten die Teilnehmer eine Ausnahmegenehmigung. Die nach der Entfichtung wieder offenen Teilflächen erlauben einen wunderbar weiten Blick. Auch sind die wieder vernässten Flächen gut sichtbar und wunderbar nass. Typische Moor- vegetation wie Torfmoose, Wollgräser und die seltene Rosmarinheide haben wir vorgefunden.

Der Besucher, der das Vennstück schon seit langem kennt, wird sich beim Wandern an einen neuen Anblick des Setayvenn gewöhnen müssen.

13.05.2024, I. Köhler