23.08.2024

Netzwerk Natur Ostbelgien präsentiert „Nachhaltige Waldwirtschaftsbewirtung“ am Freitag 13.09.2024 am Grillplatz Bêcheva nahe Poteau

Informationsveranstaltung der sechs Vereinigungen für Naturschutz und Umweltbildung: AVES-Ostkantone, Greenpeace Ostbelgien, Natagora/BNVS, Naturpark Hohes Venn-Eifel, Patrimoine Nature und Haus Ternell.

Pro-Silva : Eine nachhaltige Art der Waldbewirtschaftung

Referent: Raphaël Thunus vom Forstamt Vielsalm und Präsident der Naturschutzvereinigung Patrimoine Nature

Wann?: Freitag, den 13. September um 17.30 Uhr am Grillplatz von Bêcheva nahe Poteau

Nach diesem verregneten letzten Jahr ist das Aufatmen groß: unsere Wälder haben sich spürbar erholt. Selbst der Borkenkäfer konnte in diesem Jahr sein Zerstörungswerk in den Fichtenmonokulturen nicht fortsetzen.

Gleichzeitig ist für alle, die mit Wald und Forst zu tun haben klar: Wir müssen unseren Waldbau verändern. Reine Monokulturen sind angesichts der Klimaveränderungen nicht mehr tragbar.

Zwar wissen wir noch nicht richtig, welche Arten sich im veränderten Klima wohl am widerstandsfähigsten und ertragreichsten erweisen werden. Alle Fachleute gehen aber davon aus, dass einer der Schlüssel zur nachhaltigen Bewirtschaftung in der Diversifizierung liegen wird. Das bedeutet nicht nur, dass verschiedene Arten nebeneinander aufwachsen sollen. Sondern vor allem, dass Bäumen verschiedener Altersstufen nebeneinander aufwachsen und sich gegenseitig Schutz und Unterstützung bieten. Artenvielfalt ist hier das Motto. So entwickelt sich nicht nur eine Vielfalt an verschiedenen Hölzern, sondern auch die Populationen an sie bewohnenden Insekten, Vögeln und Säugern, aber auch an Gräsern und Farnen, Pilzen und Flechten werden deutlich zunehmen.

Netzwerk Natur
Hat der Wald als Wirtschaftszweig demnach ausgedient? Wird er nur noch um seiner selbst und seiner Schönheit willen aufwachsen? Und höchstens noch zur Erholung der Menschen dienen?

Es ist ganz im Interesse der öffentlichen Hand, aber auch von Privatwaldbesitzern, den Wald auch als Nutzwald zu erhalten. Die veränderten Wachstumsbedingungen werden allerdings auch eine veränderte Bewirtschaftung mit sich bringen. Schon jetzt haben Naturverjüngung, Kahlschlagvermeidung und achtsame Durchforstung Einzug in die Forstpraxis gehalten.

Nehmen wir das Beispiel des „Grand Bois“ bei Vielsalm. Hier zeigt sich interessierten Gemeindeverantwortlichen, Privatwaldbesitzern, Naturschützern und der breiten Öffentlichkeit, wie sich ein Wald entwickelt, der seit über 30 Jahren nach dem Pro-Silva-Prinzip der naturnahen Bewirtschaftung gedeiht. (siehe auch ttps://www.prosilvawallonie.be/fr/).

Um das Pro-Silva-Prinzip kennenzulernen, lädt das Netzwerk Natur am 13. September 2024 zu einer Begehung ein. Beleuchtet werden dabei die Aspekte Wirtschaftlichkeit ebenso wie Biodiversitätsfaktoren (z.B. Fledermäuse und Eulen). Als sachkundiger Referent steht uns Raphael Thunus vom Forstamt Vielsalm und Präsident der Naturschutzvereinigung Patrimoine Nature zu Verfügung. Die Erklärungen werden zwar auf Französisch gegeben, aber es gibt genügend kundige Übersetzer vor Ort, die gerne Einspringen, wenn Bedarf besteht.

Treffpunkt ist um 17.30 Uhr am Grillplatz von Bêcheva nahe Poteau. Melden sie sich bitte vorher bei Natagora/BNVS (080/448144 oder info@natagora-bnvs.be) oder bei AVES- Ostkantone (080/340246 oder info@aves-ostkantone.be), damit wir Fahrgemeinschaften bilden können.